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Einblick in die Ausbildung - Kriminalistische Tatortfotografie

Foto mit Vergleichsmaßstab

Das erste Szenario an diesem Übungstag ist eher allgemein gehalten: Eine männliche Person wurde leblos in der Badewanne gefunden. Es soll dem späteren kriminalpolizeilichen Dienst entsprechen, in dem detaillierte Informationen zu Beginn mitunter nicht vorliegen. Die Begehung und Untersuchung des Tatorts beginnt. Aus Gründen der Vereinfachung ohne Zu- und Abgangswege. So arbeiten sich die jungen Beamtinnen und Beamten von außen Stück für Stück ins Zentrum des Geschehens vor, suchen nach Spuren und Beweisen, protokollieren diese und halten sie fotografisch fest, bilden Versionen. Die Umstände sind recht realitätsnah, die Räumlichkeiten schlecht ausgeleuchtet und eng. Um die Aufgabe zu bewältigen, müssen sich die Anwärterinnen und Anwärter mit sehr praktischen Fragen auseinandersetzen: Wohin mit dem Stativ, welcher Blendenwert und welche Verschlusszeiten sind geeignet? Wirklich gute Tatortfotografien zu erstellen, braucht Zeit für das Testen der verschiedenen Parameter der Kamera.

Foto am Tatort

Der Ausbildungsleiter, ein Polizeiobermeister aus der 2. Einsatzhundertschaft in Oranienburg, unterstützt die Anwärter, zeigt auf, wo Fehlerquellen sind und wie man diese abstellt. „Je öfter sie das üben, desto sicher werden sie im Umgang mit Technik und den örtlichen Gegebenheiten. Übung macht auch hier den Meister, und wichtig ist, dass sich die Kollegen handlungssicher fühlen“ sagt der Obermeister, bevor er sich wieder ins Gespräch mit den Auszubildenden vertieft.

Das zweite Szenario, das mit einer anderen Gruppe geübt wird, ist klassische Alltagsarbeit der Schutzpolizei: Ein Anrufer meldet ein zurückgelassenes, unverschlossenes und beschädigtes Fahrzeug und gibt das amtliche Kennzeichen durch. Nach einer kurzen Überprüfung steht fest: Das Fahrzeug ist gestohlen, die Halterin nicht verfügbar. Ein Polizeimeisteranwärter fertig die Orientierungsaufnahmen und arbeitet sich dann mit Übersichtsaufnahmen, Teilübersichtsaufnahmen und Detailaufnahmen immer weiter in das Zentrum des Einsatzes vor. Immer wieder wird kurz inngehalten und die Absprache mit den anderen Anwärtern gesucht. Wenn die Ratlosigkeit einmal zu groß wird, erhält die Gruppe Unterstützung durch die Dozentin Kerstin Debel.

Arbeit im Team

Ich störe die Auszubildenden Stephanie Buske, Tobias Schiller und Simon Harre für einen Moment und frage, wie sie die Übungen wahrnehmen. Die drei sind sich darüber im Klaren, dass an der FH in dieser Hinsicht Idealzustände herrschen: ausreichend Zeit, genug Personal und Ausrüstung. Positiv ist auch, dass immer der Abgleich zwischen theoretischen Anforderungen und praktischen Notwendigkeiten stattfindet. „Aber lieber lerne ich jetzt und mache möglicherweise mehr als notwendig, damit ich später im Dienst gut vorbereitet bin“ sagte Stephanie Buske. Die beiden männlichen Kollegen begrüßen die Auflockerung durch die unterschiedlichen Übungen: „Man muss schon viel lernen, aber die ein bis zwei Übungstage pro Woche sind sehr gut, um die Theorie greifbarer zu machen, und bei dem Wetter macht eigentlich jede Übung Spaß.“

gemeinsame Kontrolle der Kameraeinstellungen

Abschließend noch einen ganz herzlichen Glückwunsch an Frau Buske. Auf dem Bild trägt Sie keine Uniform. Das liegt daran, dass der Babybauch einfach nicht mehr unter das dienstlich gelieferte Hemd passen will. Vereinbarkeit von Beruf und Familie: Die Fachhochschule möchte auch dazu ihren Beitrag leisten!

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