Die Fachhochschule der Polizei des Landes Brandenburg war am vergangenen Freitag, den 22.03.2019, Gastgeber der Veranstaltung zum Thema „Sinti und Roma. Geschichte und Gegenwart einer Minderheit in Deutschland“.
Die Veranstaltung fand unter der gemeinsamen Schirmherrschaft des Ministeriums für Wirtschaft, Forschung und Kultur sowie des Ministeriums des Innern und für Kommunales statt.
Gemeinsam mit den Partnern, dem Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma sowie dem Landesverband Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg, konnte ein vielfältiges Programm präsentiert werden.
Am Vormittag eröffnete der Präsident der Fachhochschule Rainer Grieger den Veranstaltungstag und wies in seinen Worten auf die Wichtigkeit der interkulturellen Kompetenz in der Ausbildung junger Polizisten*innen hin. Diese Trainings, in denen Hintergrundwissen und Empathie vermittelt werden, gehören schon seit Jahren zum festen Bestandteil im Lehrplan der Fachhochschüler*innen.
In den folgenden Grußworten von Abteilungsleiter Rudolf Keseberg aus dem brandenburgischen Ministerium für Wirtschaft, Forschung und Kultur, der Vorsitzenden des Landesverbands Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg, Petra Rosenberg, als auch Tobias von Borcke aus dem Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, wurde einhellig Dank und Anerkennung zur Durchführung einer solchen Veranstaltung an der Fachhochschule der Polizei zum Ausdruck gebracht.
Frau Rosenberg las im Anschluss bewegende Auszüge aus dem Buch ihres Vaters, dem Auschwitz-Überlebenden Otto Rosenberg, mit dem Titel „Das Brennglas“ vor. Die darin geschilderten Erlebnisse sorgten bei dem vorrangig mit Studierenden besetzten Auditorium für eine nachdenkliche Stille.
Nach auflockernden Klängen durch die Band „Radio Django“ von Janko Lauenberger wurden die beiden Ausstellungen eröffnet:
1. Hinterfragen. Sinti und Roma – eine Minderheit zwischen Verfolgung und Selbstbestimmung
(Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Projektbüro Berlin)
2. Die nationalsozialistische Verfolgung der Sinti und Roma in Berlin
(Landesverband Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg).
Diese Ausstellungen verbleiben noch bis zum 15. Juli 2019 auf dem Campus und werden in dieser Zeit regelmäßig in die Aus- und Fortbildung von Polizeibeamt*innen einbezogen.
Das nachmittägliche Programm beinhaltete eine weitere Lesung des Musikers und Autors Janko Lauenberger und seiner Co-Autorin Juliane von Wedemeyer aus ihrem Buch „Ede und Unku – die wahre Geschichte“.
Nach erneuten musikalischen Umrahmung stellte Dr. Markus End vom Zentrum für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin die im Auftrag des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma entstandene Studie: „Antiziganismus in der Polizei – Formen ethnischer Kategorisierung von Sinti und Roma durch Polizeibehörden und andere Exekutivorgane des Bundes und der Länder“ vor.
Die Fachhochschule der Polizei möchte sich auch auf diesem Weg bei ihren Partnern für die erfolgreiche Veranstaltung bedanken und freut sich auf die weitere Kooperation.