Verkehrslehre: Verkehrskontrollen und Unfallaufnahme
Da das Studium in Module eingeteilt ist, gibt es Fächer, die gebündelt unterrichtet werden. So wie Verkehrsrecht und Verkehrslehre, die nur zu Modul 3 gehören und bereits im zweiten Semester mit einer Prüfung abgeschlossen werden. Deshalb habe ich, obwohl ich jetzt erst in das dritte Semester komme, den Verkehrslehreunterricht schon hinter mir. Ich finde das sehr schade, da das eines meiner liebsten Fächer war. Der Vorteil ist jedoch, dass ich euch darüber jetzt vollständig berichten kann.
Der Verkehrslehreunterricht unterteilt sich in zwei Bereiche: Verkehrsüberwachung und Unfallaufnahme. Morgens trafen wir uns immer mit den jeweiligen Dozenten zunächst in unserem Verkehrslehrekabinett und wurden begrüßt. Dort erhielten wir die Tagesplanung und wurden in Gruppen eingeteilt, meist bestehend aus fünf bis sechs Studierenden. Im Bereich der Verkehrsüberwachung führten wir viele Verkehrskontrollen in unserem Verkehrsgarten durch – so heißt das Übungsgelände auf dem Campus. Wir lernten, wie wir Fahrzeuge am ungefährlichsten anhalten und wie Ordnungswidrigkeiten und Straftaten geahndet werden. Am Ende einer Übung gaben die Dozenten und Lehrbeauftragten einem immer die Möglichkeit, das eigene Verhalten zu reflektieren und mögliche Fehler selbst zu erkennen und anzusprechen, bevor es andere tun.
Parallel zu den Praxistagen lief der Theorieunterricht. Inhalte waren beispielsweise die Anwendung des Atemalkoholtesters und unseres Lasermessgerätes, die Erkennung von Drogen im Straßenverkehr, Verkehrsregelungen und Überwachung von Verkehrsmitteln. Diese Inhalte wurden in den Übungen nochmals gefestigt und praktisch umgesetzt. Die praktischen Unterrichtsstunden zur Verkehrsunfallaufnahme liefen ähnlich ab. Wir selbst schlüpfen übrigens während der Übungen in die Rolle des Polizisten, aber spielen auch das polizeiliche Gegenüber. Hierbei merkte ich direkt, wie ich selbst am liebsten von Polizeibeamten und -beamtinnen behandelt werden möchte, und setzte das dann bestmöglich um. Die Übungen machten mir viel Spaß und wir lachten gemeinsam viel, außerdem lernte ich in diesem Fach viel über den Polizeiberuf.
Auch der Verkehrslehreunterricht wird am Ende mit einer Prüfung abgeschlossen. Früher bestand diese aus einer Verkehrsunfallaufnahme. Mein Jahrgang war jedoch der erste, in dem auch im Praktischen Teil jedes Szenario auf einen zukommen konnte: Von einer verdachtsunabhängigen Verkehrskontrolle und Geschwindigkeitskontrollen mit dem Lasermessgerät bis zum Wildunfall samt Vermessung der Unfallstelle. Wir bestritten den praktischen Teil der Prüfung zu zweit, als Streifenpartner. Das Prüfungsamt teilte die Teams ein und gab diese zwei Wochen vor der Prüfung bekannt. Wir hatten die Möglichkeit auch in unserer Freizeit für die Prüfung praktisch zu üben. Dazu stellt uns unsere Lehrmittelstelle die notwendigen Führungs- und Einsatzmittel, wie einen Funkstreifenwagen samt Inhalt, Funkgeräte, den Atemalkoholtester und das Lasermessgerät, zur Verfügung.
Vor schriftlichen Prüfungen bin Ich immer die Ruhe in Person, aber ich merkte vor der Modulprüfung, dass ich das vor praktischen Prüfungen leider nicht von mir behaupten kann. Mein Streifenpartner und ich waren an dem Morgen sehr nervös. Als es dann losging, sank bei mir die Aufregung während der durchzuführenden Verkehrskontrolle, immer weiter ab. Danach folgte noch ein etwas kürzerer, mündlicher Teil, in dem Fragen zu allen behandelten Themen gestellt wurden. Die Auswertung mit der entsprechenden Note folgte direkt im Anschluss. Rückblickend bin ich, trotz eines ärgerlichen Fehlers, sehr zufrieden mit meiner Leistung.
Wir wurden mit den Worten „das nächste Mal macht ihr das im Praktikum“ aus dem Verkehrslehreunterricht entlassen, und ich muss sagen, ich freue mich schon sehr darauf.