Dank Erasmus+ bestand für die Kollegen Dirk Wandt und Yvonne Stark die Möglichkeit am internationalen Seminar „Tactical Combat Casualty Care (TCCC)“ teilzunehmen. Erasmus+ ist ein Förderprogramm dem verschiedene Länder, wie z.B. Polen, Kroatien, Litauen und Deutschland angehören und hierüber ein Erfahrungsaustausch der Länder zustande kommt.
Vertreter der Polizeischulen aus Kroatien, Litauen und Deutschland beteiligten sich an der Weiterbildungsveranstaltung über Notfallmaßnahmen nach Schussverletzungen in der Polizeischule in Słupsk.
Die Teilnehmer kamen von den Polizeischulen Kroatiens (Zagreb), Litauens (Trakai), des Landes Brandenburg (Oranienburg) und den Einsatztrainern der Polizeischule in Słupsk. Die Veranstaltung wurde von polnischen Einsatztrainern angeleitet. Im Rahmen des Seminars wurden nicht nur medizinische Maßnahmen als Teil der Erstversorgung vermittelt, sondern auch die verschiedenen Aspekte beim Einsatz der Dienstwaffe behandelt.
Nachfolgend eine kurze Beschreibung der behandelten Themen:
Am ersten Tag hörten die Teilnehmer einen Vortrag zum taktischen Verhalten nach Schussverletzungen. Danach begannen die Teilnehmer mit praktischen Übungen hinsichtlich der Ersten Hilfe nach Schussverletzungen an den oberen sowie unteren Gliedmaßen mit dem „Tourniquet“.
Am Nachmittag vertieften die Teilnehmer ihre Fähigkeiten unter Verwendung der „Israel Bandage“ für die Versorgung von Verletzungen nach Schussverletzungen oder Explosionen. Die Übungen wurden an einem Dummy durchgeführt, um sie so realistisch wie möglich zu trainieren.
Am zweiten Tag wurde eine einsatzbezogene Vermittlung der geübten Kenntnisse der Ersten Hilfe und der taktisch-medizinischen Spezialisierung in einzelnen Szenarien trainiert.
Die Trainingseinheiten basierten auf dem erlernten Wissen und waren eine Kombination aus Schießen mit scharfer Munition und den gelernten Rettungstechniken sowie der Ersten Hilfe und dem Abtransport. Die Kollegen festigten die erlernten Fähigkeiten in einer komplexen Übung. Schwerpunkt dieser Übung war die Selbstversorgung nach Verletzungen sowie die Abwendung der Bedrohung des Gegenübers. Anschließend musste eine verletzte Person aus der Gefahrenzone evakuiert und erstversorgt werden. Der Abtransport erfolgte unter taktischen Gesichtspunkten.
Um Stress in dieser Situation aufzubauen wurden Licht- und Musikeffekte, sowie Hindernisse/Barrikaden und Nebel eingesetzt. Als Höhepunkt stand in unmittelbarer Nähe zu den übenden Kollegen ein polnischer Ausbilder der Stress aufbaute indem er mit einem Sturmgewehr vom Typ Kalaschnikow schoss.
Die polnischen Kollegen hatten uns herzlich empfangen und das Seminar im Vorfeld gut vorbereitet.
Über die gesamte Dauer des Seminars wurde die Möglichkeit des länderübergreifenden Erfahrungsaustausches intensiv genutzt.
In der Zukunft kann das erlernte Wissen im täglichen Dienst eingebracht und an die Kollegen vermittelt werden.