„Master of Arts“ – seit mehr als einem Jahr arbeiten 21 Studentinnen und Studenten auf diesen Abschluss hin. Weniger als ein Jahr und sechs Module verbleiben. Zur Halbzeit: zwei besondere Module. Jedes, aus ganz eigenen Gründen. Zunächst: Modul 7, „Internationale Zusammenarbeit“. Nadine und Klaus, zwei Studierende des Studienganges, berichten:
Einen Schritt auf den eigenen Horizont zugehen – Modul 7
Modul 7 „Internationale Zusammenarbeit“ war in vielerlei Hinsicht anders als die vorangegangenen Module. Infolge der pandemiebedingten Auflagen wurde beispielsweise ein neues Unterrichtskonzept eingeführt. Hybridunterricht ermöglichte es jeweils einem Teil der Studierenden den Vorlesungen in Präsenz beizuwohnen, während das restliche Auditorium über die virtuellen Räume am Unterricht teilnahm. Hierfür wurde der Kursraum zuvor mit zusätzlich beschaffter Bild- und Tontechnik ausgestattet und so an die neuen Anforderungen angepasst. An dieser Stelle gilt der Studiengangsleitung besonderer Dank, die stets mit viel Engagement und Initiative versucht hat, trotz der bestehenden Corona-Beschränkungen, optimale Lernbedingungen zu schaffen.
Eine weitere Besonderheit dieses Moduls war, dass es von der Bundespolizei sowohl konzipiert, als auch koordiniert wurde. Dies geschah in persona durch den Leiter der Abteilung Kriminalitätsbekämpfung des Bundespolizeipräsidiums, Mathias Schaef. Dieser trug nicht nur die Verantwortung, sondern nahm auch an fast allen Vorlesungen teil und dozierte auch selbst bei einigen Veranstaltungen. So hatten wir die Möglichkeit von der Expertise der Bundespolizei in Bezug auf Internationale Zusammenarbeit zu profitieren. Zudem konnten hierdurch einige faszinierende Fachleute als Gastdozenten gewonnen werden.
Den thematischen Einstieg in das Modul bildete die Interkulturelle Kompetenz. Hierfür wurde sich sowohl reflektiert mit der eigenen, als auch mit den Kulturen anderer Nationen auseinandergesetzt sowie mit dem Einfluss des „Fremden“ auf die polizeiliche Arbeit. Wir begrüßten internationale Gäste, wie den Verbindungsbüroleiter UK Immigration Edward Megarry und diskutierten anhand der Kulturdimensionen Unterschiede und Gemeinsamkeiten.
Der zweite große Themenblock beschäftigte sich mit den rechtlichen und praktischen Aspekten der internationalen kriminalpolizeilichen Zusammenarbeit. Highlight in diesem Modulabschnitt war der Workshop für Joint-Investigation-Teams (JITs), das heißt Ermittlungsgruppen aus mindestens zwei EU-Ländern. In Kleingruppen wurde praxisnah ein JIT-Vertrag erarbeitet. Aber auch Themenfelder wie Rechtshilfe, die Rolle von Europol und Eurojust sowie die Anwendungsmöglichkeiten von SIENA wurden behandelt. Ein weiteres Highlight in diesem Themenblock war zudem der Besuch der polnischen Botschaftsrätin Danuta Lazarczyk, die über das Police & Custom Cooperation Center – Deutschland Polen in Swiecko bei Frankfurt (Oder) berichtete und als Betreuerin im JIT-Workshop mitwirkte.
Der letzte Block trug den Titel „EU-Förderpraxis“. Hier wurden neben EMPAC insbesondere die verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten in einem internationalen Ermittlungsverfahren erörtert. Besonders hervorzuheben ist der Besuch des Vizedirektors von Europol, Jürgen Ebner, und der Besuch des Exekutivdirektors von CEPOL, Detlef Schröder, die sehr interessant und eindrucksvoll ihre Organisationen vorstellten.
Dank gilt allen Dozenten und Mitwirkenden, die diese (Lern-)Erfahrung auf diese Art und Weise möglich gemacht haben. Hierdurch bot sich den Teilnehmern die Gelegenheit über den Tellerrand hinaus – und sogar über Ländergrenzen hinweg – einen Blick hinter den eigenen Horizont zu wagen.
Kreativität gefragt – Modul 8
Renommierte (externe) Dozenten, Referentinnen aus dem Ausland – die gab es auch in Modul 8, „Cybercrime“. Erwähnt werden soll hier indes etwas Anderes: die Prüfungsleistung nämlich. „Hauptsache kreativ soll es werden“, so lautete die klare Marschroute des Modulkoordinators, Dr. Thomas-Gabriel Rüdiger, für die (virtuelle) mündliche Prüfung. Fünf Minuten für die Vorstellung eines eigenen wissenschaftlichen Fachartikels, der zuvor geschrieben werden musste und fünf weitere Minuten für Fragen der Prüfer. In den ersten fünf Minuten zeigten sich erstaunliche Resultate des Aufrufs: ein Student verdeutlichte mit einem Zaubertrick die Grundlagen seiner Arbeit. Ein anderer entwickelte eine animierte Quizshow und führte nun selbst mit Fragen durch seine Präsentation. Zeigen möchten wir Ihnen schließlich eine weitere herausragende Leistung: eine Studentin präsentierte ein aufwendig produziertes Stop-Motion-Video mit Legofiguren zum Thema „Romancescaming und Bridescaming“. Es ist nun im Internet frei verfügbar und kann auch für Präventionszwecke gerne genutzt werden. Das Video befindet sich am Beginn dieses Beitrags.
Und nun? – Modul 9
Alle Studierenden haben die beiden Module erfolgreich bestanden. Sie sitzen schon wieder an neuen Inhalten, hören und lernen in Modul 9 über „Delikte am Menschen und andere Erscheinungsformen der Schwerstkriminalität“.