Die über die Medien geäußerte Kritik des Deutschen Richterbundes und des Bundes deutscher Kriminalbeamter an der Polizeiausbildung an der Fachhochschule der Polizei (HPol) zeugt von Unkenntnis der Ausbildungssituation im eigenen Land und wird zurückgewiesen.
Jede Absolventin und jeder Absolvent unseres Studiengangs hat die Kompetenz, ein kriminalpolizeiliches Ermittlungsverfahren von der Anzeigenerstattung bis zur Abgabe an die Staatsanwaltschaft zu bearbeiten. Dass unsere Studierenden diese Kompetenz auch haben, belegen die guten Noten aus dem mehrmonatigen kriminalpolizeilichen Praxiseinsatz. So haben die Fachleute des Polizeipräsidiums unseren Praktikanten in den letzten drei Jahren in der Leistungsbewertung durchschnittlich 13 von 15 Punkten gegeben.
„Im Übrigen ist eine solide kriminalistische Ausbildung auch für die Aufnahme eines schweren Verkehrsunfalles und somit auch für die uniformierte Polizei von großer Bedeutung. Auch hier müssen Verursacher und Zeugen vernommen, Spuren gesichert und der Unfallort wie ein Tatort behandelt werden“, sagte HPol-Präsident Rainer Grieger.
Fachspezifische, kriminalpolizeiliche Themenfelder haben einen sehr hohen Anteil an den vermittelten Lehrinhalten. Im Studium beschäftigen sich die angehenden Polizeibediensteten u. a. intensiv mit den Themen Anzeigenaufnahme, Vernehmung, Kriminalistische Vorgangsbearbeitung, Kriminaltechnik und Forensik, sowie der Erscheinungsformen von Kriminalität. In Vertiefungsmodulen werden kriminalistisch relevante Felder wie grenzüberschreitende Kriminalität, Extremismus, Terrorismus und Cybercrime vertiefend behandelt. Studierende mit besonderer Vorqualifizierung erhalten die Möglichkeit, sich über die Vergabe einschlägiger wissenschaftlicher Abschlussarbeiten auf eine Spezialfunktion in der Kriminalpolizei vorzubereiten. Dazu steht die HPol in ständigem Kontakt mit dem Landeskriminalamt. HPol-Präsident Rainer Grieger: „Ich erneuere das Angebot an unsere Kritiker, sich unsere Ausbildung ‚aus der Nähe‘ hier in Oranienburg anzuschauen und miteinander, statt übereinander zu reden.“
Timm Schindler
Pressesprecher HPol
