(01.03.24) Er war ein Kriminalist durch und durch. Bereits 1952 betrat Prof. Dr. Rolf Ackermann in der ehemaligen DDR als Sachbearbeiter und Kommissariatsleiter der Kriminalpolizei in Rudolstadt/Thür den Fachbereich Kriminalistik. Wer hätte ahnen können, welche enormen Einflüsse der noch junge Ackermann auf den Fachbereich haben würde.
Kriminalist von Pike auf – und Wissenschaftler mit einer Vision
Wer über Rolf Ackermann und sein Leben berichtet, kommt nicht umhin, seine zahlreichen akademischen und wissenschaftlichen Errungenschaften zu erwähnen. Die Basis dafür legt er im Jahr 1970 selbst: den akademischen Grad Diplom-Kriminalist erhielt er mit Sonderdiplom für ausgezeichnete Leistungen. Knapp 20 Jahre später nahm er die Geschicke der Nachwuchsausbildung in die Hand. Nicht nur wurde er zum Professor für Kriminalistik berufen, sondern er wurde stellvertretender Direktor der Fachhochschule für Öffentliche Verwaltung in Brandenburg und zählt zu den Mitgliedern im Gründungssenat der Fachhochschule der Polizei des Landes Brandenburg.
Wer ihn noch persönlich kennt, weiß: Rolf Ackermann brannte für die Kriminalistik. Es war ihm ein besonderes Anliegen ihren Stellenwert in der Verbrechensbekämpfung zu erhöhen. Als eines der Gründungsmitglieder legte er 2003 den Grundstein der Deutschen Gesellschaft für Kriminalistik e.V. (DGfK). Hochschulpräsidentin Prof. Dr. Heike Wagner wertschätzt: „Seine jahrelange und intensive Forschung hat für die Ausbildung und das Studium unserer künftigen Polizistinnen und Polizisten eine enorme Bedeutung. Noch heute lehren wir seine speziell entwickelten kriminaltechnischen Methoden. Jeder Anwärter, jede Anwärterin auf unserem Campus kommt mit seinen Werken in Berührung. Prof. Dr. Rolf Ackermann bleibt somit bis auf Weiteres mit uns zutiefst verbunden“.
Die Polizeiausbildung und das -studium prägte Rolf Ackermann bis heute vor allem durch sein Bestreben, die wissenschaftliche Hochschullehre und Forschung im Fach Kriminalistik zu implementieren. Ebenso entwickelte er spezielle kriminaltaktische Methoden der kriminalistischen Fallanalyse, der Tatortarbeit und Vernehmung. Methoden, die zum Teil noch immer gelehrt und angewandt werden. Nicht zuletzt gelang es ihm, die internationale Zusammenarbeit kriminalistischer Institutionen zu intensivieren. Ackermann, ein Verfechter der spezialisierten Ausbildung und des spezialisierten Studiums, gelang ebenfalls mit seinen Bestrebungen einen Beitrag zum deutschlandweit einzigartigen Masterstudiengang Kriminalistik an unserer Hochschule ins Leben zu rufen.
Ein Pionier der Forschung und Lehre ist von uns gegangen
Im Alter von 89 Jahren ist er nun verstorben. „Mit Rolf Ackermann ist ein Pionier in der Kriminalistikforschung und –lehre von uns gegangen. Seine Errungenschaften für die Polizeiausbildung und das Polizeistudium sind über die Landesgrenzen hinweg von unschätzbarem Wert. Wir danken ihm für seine wegweisende Forschung, für seinen über lange Zeit wertvollen Rat und werden sein Andenken an unserer Hochschule in Ehren halten. Unsere tiefste Anteilnahme gilt in dieser schweren Zeit seiner Familie“, so Prof. Dr. Wagner.