(12.-13.07.2023) Die Hochschulpräsidentin Prof. Dr. Wagner begrüßte Salomea Genin am vergangenen Dienstag herzlich auf dem Campus in Oranienburg. Sie freute sich sehr, Frau Genin hier an diesen sommerlichen Tagen empfangen zu können. Im Fokus stand der Austausch über die eigenen Erlebnisse der Zeitzeugin mit unserem Polizeinachwuchs.
Austausch über "ganz andere" Erlebnisse in einer dunklen Zeit
Schon in frühen Lebensjahren erlebte die inzwischen 90-jährige selbst, welche Auswirkungen die menschenverachtende Ideologie der Nationalsozialisten auf das Leben der eigenen jüdischen Familie ausübte. Im Jahr 1932 geboren, konnte sie sich noch gut daran erinnern, wie sie im Alter von sechs Jahren am Morgen nach der Reichspogromnacht kaum einen Fuß vor den anderen setzen konnte, ohne in Glasscherben zu treten.
So berichtete sie auch von der Flucht ihrer Familie vor der Verfolgung der Nationalsozialisten nach Australien im Jahr 1939, von den inneren Konflikten die sie trotz der Flucht weiter begleiteten und von ihrer Rückkehr nach Deutschland im Alter von 21 Jahren. Die Polizeianwärterinnen und -anwärter folgten gebannt den Erzählungen und nutzten die Gelegenheit, Frau Genin Fragen zu ihren Erlebnissen zu stellen, die sie sonst nur aus den Geschichtsbüchern kannten.
Zeitzeuginnen und -zeugen an der HPol
Die Begegnung mit Salomea Genin war die mittlerweile dritte Veranstaltung mit Zeitzeugen aus der dunkelsten Zeit der deutschen Geschichte. So konnten 2017 und 2018 bereits Michael Goldmann-Gilead und Tamar Landau an der Hochschule begrüßt werden. Die Hochschule wird sich auch künftig für weitere Zeitzeugenbegegnungen einsetzen, um unsere Anwärterinnen und Anwärter zu bewusst handelnden Polizisten auszubilden.