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Absolvent des Master-K erhält Sonderpreis der Deutschen Gesellschaft für Kriminalistik

Master-K Sonderpreis Absolvent

(06.11.2023) Die Deutsche Gesellschaft für Kriminalistik (DGfK) hat auf ihrer diesjährigen Jahrestagung in Dresden Andreas Erm für seine Masterthesis „Fernerkundung für die Detektion illegaler Mülldeponien“ mit dem Sonderpreis der Gesellschaft ausgezeichnet. Der Gutachter bescheinigte Herrn Erm, sich einer „zukunftsweisenden und ermittlungsrelevanten Thematik“ gewidmet zu haben, die hinsichtlich ihrer praktischen Bedeutung wissenschaftlich noch wenig beleuchtet worden sei. Die Ergebnisse der Arbeit seien „unmittelbar bzw. mit entsprechenden Modifikationen (nicht nur) für die polizeiliche Praxis verwertbar“. Die Arbeit sei zudem „trotz der technischen Materie verständlich formuliert“.

Zum Inhalt der Masterthesis

„Illegale Abfalllager bedingen ernstzunehmende ökologische, gesundheitliche und zugleich ökonomische Belastungen. Das Land Brandenburg ist besonders davon betroffen. Der Umgang mit bekanntgewordenen Fällen stellt die zuständigen Behörden regelmäßig vor ressourcentechnische Herausforderungen. Insbesondere Hinweisbearbeitungen und Anfangsverdachtsprüfungen auf polizeilicher Seite setzen Kommunikation mit den originär zuständigen Behörden voraus (Umweltrechtsakzessorietät) und machen Vor-Ort-Besichtigungen nötig. Fernerkundungsdaten ermöglichen großflächige Überwachungen mit kurzer Wiederholungszeit und bieten somit das Potenzial, die Arbeit der Behörden zu beschleunigen und behördliche Maßnahmen auszurichten. In der vorliegenden Arbeit wurde deshalb der Ansatz verfolgt, illegale Mülllager in Sentinel-2-Bildern durch den Nachweis frei liegender Kunststoffanhäufungen zu detektieren. Dazu wurde auf sieben, in anderen Kontexten entwickelte, Plastik-Indizes zurückgegriffen. Im Rahmen einer Vorstudie wurden diese Indizes an 22 großflächigen Mülldeponien auf vier Kontinenten angewandt und nach Trefferquoten gewichtet. Im Ergebnis konnten zwei Indizes ausgewählt werden. Diese wurden anschließend zur Erarbeitung von regional anwendbaren Entscheidungsbäumen herangezogen. Die Validierung erfolgte anhand von Einzelbildern zu insgesamt acht Testgebieten aus Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Polen. Zusätzlich wurden zu einem Testgebiet in Polen Veränderungsbilder errechnet und hinsichtlich ihres Mehrwerts analysiert. Mit dem vorgestellten Ansatz ist es gelungen, Kunststoffe in illegalen Abfalllagern zu identifizieren. Dieses Ergebnis konnte durch die Veränderungsanalyse aufgrund einer weiteren Reduktion von unbedenklichen Oberflächenstrukturen noch gesteigert werden.“

Die Abschlussarbeit wurde im Rahmen des Masterstudiengangs Kriminalistik 2020/2022 verfasst und von den Gutachter/-innen der HPol mit 15 Punkten bewertet. Wir gratulieren Andreas Erm ganz herzlich zu dieser zusätzlichen Würdigung seiner Arbeit.

 

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