Artikel

4. Bundesweiter Workshop 2Rad

(06.08.2024) Am vergangenen Freitag war es so weit, langsam kehrte Ruhe auf dem Campus ein. Die zahlreichen Polizeibeamten aus dem Bundesgebiet (12 Bundesländer) und den Ländern Luxemburg, Polen und Österreich verließen nach gemeinsamen vier Tagen das Gelände der Hochschule der Polizei Brandenburg in alle Himmelsrichtungen.   

Bereits zum 4. Bundesweiten Workshop zur Überprüfung von motorisierten 2Rädern hatte die Weiterbildung/ Fachliche Spezialisierung geladen. Die Nachfrage und hohe Teilnehmendenzahl bestätigten die Bedeutung der Veranstaltung für Kolleginnen und Kollegen im gesamten Bundesgebiet. Tagesbesucher waren gern gesehen und vor Ort vertreten. 

Die Veranstaltung ist einzigartig in ihrer Ausrichtung im Bundesgebiet und war vielschichtig angelegt. Die Referierenden spiegelten die zahlreichen Facetten und gesetzlichen Veränderungen bei der Kontrolle von Zweirädern in den vergangenen Monaten wieder. 

 

TAG 1 – Begrüßung und Einstieg in die ersten Schwerpunktthemen

Die Präsidentin der Hochschule der Polizei Brandenburg Prof. Dr. Heike Wagner ließ es sich nicht nehmen die Eröffnung der Veranstaltung vorzunehmen und begrüßte offiziell die Fachbesucher für die kommenden vier Tage.

Die Präsidentin der Hochschule der Polizei Brandenburg Prof. Dr. Heike Wagner ließ es sich nicht nehmen die Eröffnung der Veranstaltung vorzunehmen und begrüßte offiziell die Fachbesucher für die kommenden vier Tage.

Im Anschluss folgte wie gewohnt „kurz und pointiert“ Beate Wolf, Polizeiseelsorgerin des Landes. Sie  erinnerte alle Teilnehmenden an unsere Gemeinsamkeit: In Notsituationen stellen wir keine Fragen, wir handeln gemeinsam und helfen denen, die unsere Hilfe benötigen. Mit dem Blick zurück auf die vergangenen Wochen hielten alle gemeinsam Inne und gedachten derer, die aus unterschiedlichen Gründen aus unseren Reihen gerissen wurden.

Der fachliche Einstieg erfolgte durch Prof. Dr. Ihno Gebhardt von der HPol. Er ging in seinem Vortrag auf die rechtlichen Normen und Zusammenhänge in der EU und Deutschland ein und erinnerte damit den ein oder anderen Kollegen an seine Ausbildung gepaart mit einem nun veränderten Verständnis für die Materie.

Den Abschluss bildete PR Marco Schäler von der Polizei Rheinland-Pfalz mit einem Vortrag zur Mikromobilität. Geprägt von zahlreichen Beispielen aus der Praxis wurde der Vortrag von vielen Beteiligten gleich zum Netzwerken und überregionalen Erfahrungsaustausch genutzt. 

 

TAG 2 – Expertise von außen

Der zweite Lehrgangstag wurde mit einem praktischen Vortrag der Firma ASM/ OSRAM zur aktuellen Beleuchtungsproblematik an Fahrzeugen vor dem Hintergrund von Freigaben und Prüfzeichen eröffnet. Das Interesse war so groß, dass die Referenten an ihrem Stand im Verlauf des Tages immer wieder Fragen vieler Interessierter geduldig beantworteten.

Herr Rüdel vom TÜV | DEKRA arge tp 21 zeigte anschließend den Teilnehmenden die Möglichkeiten des Sachverständigen Tools auf, welches auf reges Interesse gestoßen ist. Im Tool werden zahlreiche Gutachten und Ausstattungen von Fahrzeugen abgebildet, wodurch Rückschlüsse auf Zulässigkeiten oder technischen Veränderungen möglich sind. 

 

                                                                            

Herr Leipnitz von der Firma Schuberth (Hersteller u.a. von Schutzhelmen für Motorradfahrer) erörterte die geltende Richtlinie ECE R 22.06 und Probleme im Zusammenhang mit der  nicht eindeutigen Auslegungen in Europa. In Kürze lässt sich diese wie folgt zusammenfassen: Die Prüfnorm stellt eine Verbesserung der Motorradhelme hinsichtlich ihrer  Sicherheit dar. Die Norm regelt unter anderem, dass Kommunikationsgeräte im Prüfverfahren mit geprüft werden müssen und Nachrüstanlagen nicht zulässig sind. An dieser Stelle kam der Mehrwert der Beteiligung internationaler Gäste zum Tragen, als  die Kollegen aus Luxemburg mitteilten, dass dort generell keine Anbauten am Motorradhelm erlaubt seien. 

Die Sachverständigen Buder und Siegert erörterten im Anschluss ihre Erfahrungen im Zusammenhang mit Tuning von Kleinkrafträdern der Marke Simson. Der Vortrag war fachpraktisch angelegt und wurde durch die Vorführung eines Leistungsprüfstandes für KKR und Pedelec abgerundet. Diese Vorführung sollte sich am Folgetag direkt in der praktischen Anwendung widerspiegeln.

Am Nachmittag besuchten die Teilnehmenden die neue Sicherstellungshalle der Polizei Berlin. Dort zeigten die Kollegen die Komplexität sowie Größenordnung von sichergestellten Fahrzeugen in der Großstadt Berlin und dem geografischen Verflechtungsraum auf. 

 

TAG 3 – Praxiskontrolle am Schiffshebewerk Niederfinow

Die Ausführungen der Sachverständigen Buder und Siegert wurden zu Beginn des Tages auf Wunsch zahlreicher Teilnehmer fortgeführt. 

Im Anschluss erfolgte eine vier stündige Praxiskontrolle im Bereich des Schiffshebewerks Niederfinow mit Unterstützung der PD Ost/ PI BARNIM. Die Kontrolle wurde durch Medienvertreter besucht und begleitet. Die ersten Kleinkrafträder der Marke Simson ermöglichten den Teilnehmenden umgehend ihr erlerntes Wissen hinsichtlich des Tunings erfolgreich anzuwenden.

Ergebnis: 1 KKR Simson mit Tuningmaßnahmen und kurzer technischer Prüfung ergab auf einem Geschwindigkeitsprüfstand der VPD OST eine Feststellung von nahe 100 km/h.

Die weiteren Ergebnisse ließen nicht lange auf sich warten und ermöglichten den Teilnehmende eine große Bandbreite zur Vertiefung des fachlichen Austausches. 

Im Rahmen der Kontrolle wurden Standgeräuschmessungen an Zweirädern entsprechend der Richtlinie 41 getätigt und bestätigten in 5 Fällen eine Überschreitung der zulässigen DB.                             

 

TAG 4 – Abschluss und Dank

Eine Zusammenfassung wesentlicher Ergebnisse und einhergehende Evaluation rundeten die diesjährige Veranstaltung ab. 

Im Anschluss an die Tagung zeigte sich Organisator Steve Fuchs hochzufrieden: „Ich bedanke mich bei den zahlreichen Helfern im Vor- und Hintergrund bei der Unterstützung dieser einzigartigen Fortbildung und Realisierung dieses Vorhaben. 

Mein Dank gilt insbesondere den Angehörigen der Verkehrspolizeidirektionen Ost, Nord und West und dem Behördenstab im Polizeipräsidium bei der entsprechenden Weichenstellung vor dem Hintergrund begrenzter Personalressourcen und gemeinschaftliche Handelns.“

Nach der nunmehr vierten Auflage steht fest, dass dieses Format als etabliert betrachtet werden kann. Darauf lassen auch die Rückmeldungen der geladenen Kolleginnen und Kollegen schließen. Die Fortführung dieser herausragenden Veranstaltung ist daher bereits angekündigt – dann wird in 2025 zum ersten, kleinen Jubiläum eingeladen.

     

 

        

Bildergalerie: 

Netzwerk Studienqualität Brandenburg

 

Link zur Seite Erasmus+

Folgen Sie uns auf:

Link zum Facebook-AuftrittLink zum Twitter-AuftrittLink zum Instagram-Auftritt der Polizei Brandenburg