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Besuch eines Barak Kurses an der FHPol

Im Gespräch mit Innenminister Karl-Heinz Schröter (Bildmitte)

Der Barak (hebräisch für: Blitz)-Kurs besteht aus Polizeibeamt*innen Israels, die sich bereits durch besondere Leistungen ausgezeichnet haben und für höhere Aufgaben innerhalb der Polizeihierarchie vorgesehen sind. 27 Teilnehmende bildeten den Besuch im Dezember 2018. Leiter des Kurses war Generalmajor Doron Yedid, verantwortlich für die Verkehrspolizei in Israel, der unterstützt wurde von Generalmajor Jamal Hakroosh, dem ersten arabischstämmigen Polizeigeneral der israelischen Polizei. Die hochrangige Gruppe war die erste, die den neuen jährlichen Rhythmus nutzen konnte – bis 2017 fand diese Veranstaltung in Deutschland nur alle zwei Jahre statt. Vielleicht ein Zeichen dafür, dass unser Programm in der Vergangenheit von den Polizeibeamt*innen als eine sehr förderliche Veranstaltung empfunden wurde?! Bereits die Begrüßung der Gäste am Flughafen Schönefeld war eine sehr warmherzige; trotz des kalten Wetters. Es zeigte außerdem wie eng die Kooperation zwischen Israel und Brandenburg in den letzten Jahren geworden ist. Nach der Ankunft fuhr die Gruppe zum Gelände der Fachhochschule der Polizei, dann ein kurzer Snack, gefolgt von einer Fahrt nach Berlin mit einem Besuch des Weihnachtsmarktes am Breitscheidplatz, einem gemeinsamen Abendessen in Berlin und dann der wohlverdienten Ruhe nach einem, für unsere Gäste, sehr langen Tag. Das Programm war bunt und beinhaltete viele unterschiedliche Aspekte der Polizeiarbeit, ausgerichtet nach den Anliegen und dienstlichen Schwerpunkten der Teilnehmer*innen.

Das Programm (ohne jetzt jeden Tag einzeln durchzugehen) umfasste eine generelle Einweisung in die innere Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland, der Polizeistrukturen, Dienstgrade und Laufbahnen und die Besonderheiten der Polizei Brandenburgs. Die zahlreichen Fragen unterstrichen das hohe Interesse der Zuhörenden. Da nicht alle Gäste (und einige der deutschen Dozenten) Englisch sprachen und Hebräisch-Kenntnisse seitens der Gastgeber nur vereinzelt vorhanden waren, wurde für einzelne Bereiche ein Dolmetscher für Deutsch-Hebräisch eingesetzt. Dies bewies sich als sehr hilfreich für die Dozenten und Ausbilder.

Besichtigung von Technik

Was gab es für den Barak-Kurs zu erleben? In der israelischen Botschaft erfuhren die Gäste aktuelle Hinweise zum deutsch-israelischen Verhältnis, ein Besuch bei der Polizeiinspektion Oranienburg brachte ihnen den Aufbau und die Arbeitsweise einer deutschen Polizeiwache näher (und es konnte auch nachvollziehbar erläutert werden, dass die Tische höhenverstellbar waren und die daran arbeitenden Beamten nicht zur Strafe stehen mussten), eine unserer so genannten Sonderüberwachungsgruppen (verantwortlich für Spezialtransporte auf der Straße) hatte sprichwörtlich alles aufgefahren, was möglich war, angefangen von der hebräischen Begrüßung, einem musikalischen Empfang durch das Bundespolizeiorchester bis hin zu der genauen Aufklärung über die vielen verschiedenen Fahrzeuge und Möglichkeiten – es war einfach toll.

Der Minister des Innern und für Kommunales, Karl-Heinz Schröter, ließ es sich nicht nehmen (wie auch schon 2015) unsere israelischen Gäste persönlich zu einem Abendessen einzuladen, welches ebenfalls für viele anregende Gespräche und zur Vertiefung der Beziehung genutzt wurde.

Der Besuch im Landeskriminalamt in Eberswalde war leider insgesamt zu kurz, um all die hochinteressanten Informationen, speziell im forensischen Bereich, aufzunehmen.

Wie bei jedem Barak-Kurs führte auch die diesjährige Gruppe auf der, unmittelbar an unseren Campus angrenzenden, Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Sachsenhausen eine faszinierende und hochemotionale Zeremonie mit Musik, Gebeten und Reden. Auch unser Präsident nahm daran teil. Die Zeremonie wurde auch von vielen zivilen Besuchern mit Ehrfurcht beobachtet.

Vorführung Wasserwerfer

Selbstverständlich zeigte auch das Polizeipräsidium hohes Interesse. Der Polizeivizepräsident begrüßte zunächst die Delegation, die sich anschließend von der Vorführung der Bereitschaftspolizei beeindrucken ließ. Die Aufgaben unseres Spezialeinsatzkommandos wurden zusätzlich erklärt und der Dozent (dessen Name aus offensichtlichen Gründen nicht genannt werden darf) sah sich mit zahlreichen Fragen konfrontiert, die er aber alle zufriedenstellend beantworten konnte.

Es folgte noch ein Besuch bei der Polizei in Berlin-Wilmersdorf, wo der Direktionsleiter eine Einweisung in eine Hauptstadtpolizeiwache gab und durch Ausführungen der Berliner Polizeipfarrerin über die Belastung des Polizeiberufs ergänzt wurde.

Ein Besuch des Reichstages ist immer ein „Muss“ und der anschließende Besuch des Weihnachtsmarktes am Alexanderplatz war ein wichtiges Etappenziel, genau wie die Läden drum herum.

Am letzten Arbeitstag, war der Besuch beim Axel-Springer-Verlag ein weiterer außergewöhnlicher Teil des Wochenprogramms.

Der Freitagabend war geprägt von dem Besuch der Synagoge in Berlin.

Der Samstag stand zur individuellen Freizeitgestaltung zur Verfügung und Sonntagmorgen wurde die Gruppe zurück zum Flughafen Berlin Schönefeld gebracht. Der Abschiedsgruß war ein Ausdruck für die wundervolle Tradition zwischen den Polizeikräften aus Brandenburg und Israel.

Lehitraot, hachaverim (Auf Wiedersehen, Freunde).

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