Unser erster Trainingstag an der polnischen Polizeischule in Slupsk stand unter dem Thema „Die Sprache des Hasses“ und konfrontierte die angehenden polnischen Polizisten mit unterschwellig und konkret diskriminierenden Formulierungen und Handlungen im zivilen und dienstlichen Alltag.
Im Rahmen der mittlerweile 20jährigen Zusammenarbeit zwischen der Polizeischule Slupsk und der HPolBB stattete eine Delegation des Bereiches Sozialkompetenz-Entwicklung den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Abteilung Allgemeinberufliche Aufgaben der polnischen Polizeischule einen einwöchigen Besuch ab. Dieser Besuch diente auch der Weiterführung einer im September 2015 begonnenen Erasmus+ Qualifizierungsmaßnahme im Rahmen des Programms Mobilität von Lehrenden (STA) .
Vom ersten Moment bis zur Verabschiedung war auch diese Aktivität wieder von ausgesprochener Gastfreundschaft, Offenheit und Intensität geprägt.
Nach der Begrüßung durch den stellvertretenden Kommandanten der Polizeischule Slupsk, Inspektor Witold Stanislaw Majchrowicz, wurden wir von Psychologen und Lehrern unter Leitung von Unterinspektorin Agnieszka Hanak herzlich empfangen.
Den zweiten Tag stellten uns unsere Gastgeber für eine Trainingseinheit mit den polnischen Polizeischülern zur Verfügung. Unter Führung und Moderation des Leiters SKE, Herrn Gruschinske konnten wir mit drei verschiedenen Übungen einen Einblick in das Training der Interkulturellen Kompetenzen an der HPolBB und hier besonders in das Konzept des Erfahrungsorientierten Lernens vermitteln.
Neben der Besichtigung von alten, ehemals deutschen Bunkeranlagen in der Küstenstadt Ustka, die uns mit der wechselvollen Geschichte Polens unter Aufteilung durch die Großmächte konfrontierte, bleibt allen Teilnehmern ein Ausflug in das Europäische Zentrum der Solidarität in Danzig in besonderer Erinnerung.
Dieser beeindruckende Museumsneubau, der der Geschichte der polnischen Gewerkschaft Solidarnsc gewidmet ist, wurde mit Stilelementen aus dem Schiffbau erbaut und befindet sich direkt im historischen Werftviertel von Danzig.
Er ist ein herausragendes Beispiel für den mühsamen Kampf der Polen, hin zu einem freien demokratischen Staat der den Fall des eiserenen Vorhangs zur Folge hatte; ja sogar dafür, den Funken für die Demokratisierung im gesamten ehemaligen „Ostblock“ gezündet zu haben.
Natürlich standen auch Besuche der Danziger Altstadt, des Pommerschen Museums in Slupsk, einer Ferienunterkunft der Polizeischule an der Ostseeküste, des polizeigeschichtlichen Museums auf der Liegenschaft in Slupsk, sowie viele persönliche Gesprächsmöglichkeiten auf dem Programm.
Besonderer Dank gilt an dieser Stelle unserer Dolmetscherin und unserem Dolmetscher, die es uns mit ihrer simultanen Übersetzung erst ermöglichten, Trainingssequenzen vor einer Klasse polnischer Polizeischüler durchführen zu können: Hochachtung!
Der herzliche Abschied stand im Zeichen der Freude auf einen weiteren intensiven Erfahrungsaustausch mit den polnischen Kolleginnen und Kollegen, hier an der HPol, in Slupsk, oder auch im Rahmen einer externen gemeinsamen Weiterbildung.