Jennifer Cramer ist seit 2014 Mitglied der Sportfördergruppe der Polizei Brandenburg und Kommissaranwärterin an der Fachhochschule der Polizei. Zur Zeit nimmt sie mit der DFB-Frauennationalmannschaft an der Fußballweltmeisterschaft in Kanada teil. Vor dem Achtelfinalspiel gegen Schweden konnten wir exklusiv ein kurzes Interview mit Jennifer führen.
Hallo Jennifer, nach dem deutlichen Auftaktsiegt folgte ein Unentschieden gegen Norwegen, sodass ihr unbedingt gegen Thailand gewinnen musstet. Wie groß war die Anspannung vor dem Spiel und wie groß ist die Erleichterung, nicht bereits als Titelanwärter ausgeschieden zu sein?
Die Anspannung war wie vor jedem wichtigen Spiel groß. Wir sind froh, dass wir unser Zwischenziel erreicht haben und als Gruppenerster ins Achtelfinale eingezogen sind. Jetzt freuen wir uns auf den nächsten Schritt. Das Spiel gegen Schweden wird sicherlich eine Herausforderung, aber wir gehen zuversichtlich in die Partie.
Zuhause sitzt ein ganzes Land regelmäßig vor dem TV und drückt euch die Daumen. Wie ist das Gefühl, bei einer Fußballweltmeisterschaft dabei zu sein und sein eigenes Land zu repräsentieren?
Ich glaube, dass es für jeden eine große Ehre ist den Adler auf der Brust zu tragen und damit das Land zu repräsentieren. Dass so viele Menschen in der Heimat zuschauen, bekommen wir hier natürlich mit. Und es macht uns glücklich zu sehen, dass das Interesse so groß ist.
Gibt es aus Deiner Sicht Gemeinsamkeiten zwischen Fußball und Polizeiberuf?
Ja, die gibt es auf jeden Fall. Beim Fußball und bei der Polizei ist beispielsweise die Arbeit im Team besonders wichtig. Man arbeitet zusammen, verlässt sich aufeinander und ist füreinander da. Außerdem sind Konzentration und Disziplin beim Fußball und bei der Polizei wichtige Faktoren.
Du bist seit 2014 in der Sportfördergruppe unserer Polizei. Ein vermeintlicher Traumberuf für Dich? Eine gute Gelegenheit für eine sichere berufliche Zukunft nach der Sportkarriere? Wie würdest Du es beschreiben?
Ich wollte das immer machen, darum würde ich schon sagen, dass es ein Traumberuf für mich ist. Ich bin froh, dass es die Sportfördergruppe gibt und dass ich dadurch die Möglichkeit habe, beides zu kombinieren. Das würde sonst nicht gehen. Und natürlich ist das für meine Zukunft sehr gut.
Wo siehst Du Dich in 10-15 Jahren?
Das ist eine schwere Frage. Es kann sich in dieser Zeit so viel verändern. Ich hoffe, dass ich noch lange auf hohem Niveau Fußball spielen kann. Aber ich freue mich auch schon auf die Zeit, in der ich fest im Berufsleben stehe.
Vielen Dank für das Interview Jennifer. Wir wünschen Euch eine erfolgreiche WM und drücken kräftig die Daumen. Viele Grüße aus Brandenburg, auch an Tabea Kemme.
Foto: Deutscher Fußball-Bund e.V.