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Hochschule gedenkt Opfer des Nationalsozialismus

(06.02.2025) Vor 80 Jahren befreiten sowjetische Soldaten das nationalsozialistische Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz. Seit 1996 wird in der Bundesrepublik Deutschland der 27. Januar als Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus begangen. Auch in diesem Jahr nahm die Hochschule der Polizei des Landes Brandenburg (HPolBB) an der Gedenkveranstaltung in der Gedenkstätte Sachsenhausen teil.

 

Unter dem Motto „Mitgedenken/Mitgestalten“ hatte die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten zum 80. Gedenktag eingeladen. Nachdem die Leiterin der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen Dr. Astrid Ley alle Teilnehmenden begrüßte, hielt die Präsidentin des Brandenburger Landtages Prof. Dr. Ulrike Liedtke ihre Ansprache, in der sie mahnte, dass wir uns als Gesellschaft mit dem alten wie dem neuen Antisemitismus auseinandersetzen müssten: „Er ist eine Gefahr für unsere Freiheit, er gehört nicht zu unserer Demokratie“, so die Präsidentin (Quelle: Landtag Brandenburg).

 

 

Musikalisch umrahmte ein Ensemble der Musikschule „Klang-Farbe Orange“ aus Oranienburg das Programm, in dem sie die Instrumentalversion des jüdischen Volksliedes „Tsen Brider“ spielten, das vermutlich im KZ Sachsenhausen als „jüdischer Todessang“ galt. Noch anschaulicher wurden die damaligen Erfahrungen dargelegt, in dem Schülerinnen und Schüler eines Geschichtskurses des lokalen F. F. Runge Gymnasiums aus bewegenden Erinnerungsberichten von ehemaligen Häftlingen des KZ Sachsenhausen vorlasen (Quelle: Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten).

 

Geladen waren zahlreiche Gäste aus Politik und Gesellschaft – unter ihnen Botschafterinnen und Botschafter sowie Vertreterinnen und Vertreter von Opferverbänden. Stellvertretend für die HPolBB nahmen die Präsidentin Prof. Dr. Heike Wagner, der Polizeihistoriker Alexander Lorenz-Milord sowie eine Anwärterin und ein Anwärter an der Zeremonie teil. Die Trauerschleife des von ihnen abgelegten Kranzes trug die Aufschrift: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen, ist die Verpflichtung aller staatlicher Gewalt“.

 

 

Campus mit Geschichte

Die Hochschule der Polizei setzt sich aufgrund ihres geschichtsträchtigen Campus in besonderer Weise mit dem Holocaust und Antisemitismus auseinander: „Die Nutzung des Campus als moderne Aus- und Weiterbildungsstätte für die Polizei des Landes Brandenburg ist in meinen Augen ein Glücksfall, um angehenden Polizistinnen und Polizisten vor dem Hintergrund der Geschichte des Ortes anschaulich die Bedeutung demokratischer Werte und Grundrechte vermitteln zu können“, so die Präsidentin der HPolBB.

 

Seit 2006 nutzt die heutige Hochschule einen Teil des ehemaligen SS-Truppenlagers, das einst integraler Bestandteil des 1936 eingerichteten KZ Sachsenhausen war und von den Häftlingen in Zwangsarbeit erbaut werden musste. Auf dem heutigen Campus befanden sich neben zentralen SS-Einrichtungen, wie etwa der Sanitätsschule, anfangs vor allem Mannschaftsunterkünfte und Garagen. Andere Gebäude dienten als SS-Krankenrevier. Teile des Areals wurden 1940/41 zu einem Hauptamt der Waffen-SS und einer „Kraftfahrtechnischen Versuchsanstalt“ ausgebaut, wo später Hunderte von KZ-Häftlingen in Spezialwerkstätten Zwangsarbeit leisten mussten.

 

Nach Kriegsende 1945 wurde das Gelände zunächst bis 1952 durch die Rote Armee genutzt, dann durch die Kasernierte Volkspolizei und ab 1956 durch die Nationale Volksarmee. 1990 ging es an die Bundeswehr und im Jahr danach an das Polizeipräsidium Oranienburg über. 2006 wurde hier nach umfangreichen Bau- und Sanierungsarbeiten die damalige Fachhochschule der Polizei des Landes Brandenburg – jetzt Hochschule – eröffnet.

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Weblinks: 

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