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Intensives Training bei der Bereitschaftspolizei: Teil 1

Während meines Studiums an der Hochschule in Oranienburg werden wir vor allem für die Aufgaben bei der Schutzpolizei im Wach- und Wechseldienst sowie der Kriminalpolizei ausgebildet. Doch auch der Bereich der Bereitschaftspolizei (BePo) ist ein wichtiger Bestandteil der Generalistenausbildung. Innerhalb eines zweiwöchigen Trainings hatten wir die Möglichkeit uns intensiv mit dieser Verwendung auseinanderzusetzen und zu lernen, als geschlossene Einheit zu agieren.

Die BePo in Brandenburg

In Brandenburg gibt es insgesamt vier Hundertschaften: in Potsdam, Oranienburg, Cottbus und Frankfurt. Jede dieser Hundertschaften besteht, wie der Name schon verrät, aus etwa 100 Polizeibeamtinnen und -beamten. Sie sind wiederum in je drei Züge unterteilt, die wiederum aus drei Gruppen bestehen. Das gleiche Prinzip wurde auch für meinen Jahrgang im Training angewandt, und wir erhielten einen Gruppenführer – einen ausgebildeten BePo- Polizisten. Sie begleiteten uns während der zwei Wochen und standen uns mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung zur Seite.

Der Trainingsauftakt: Kennenlernen und Teambuilding

Unser Training begann am Montag mit einem „Kennlerntag“, an dem wir als Gruppe verschiedene Stationen durchliefen, die darauf abzielten, den Zusammenhalt zu stärken. Vom Tragen eines Traktorreifens bis hin zu einem Quiz unter Stressbedingungen war alles dabei. Diese Übungen zeigten uns, wie wichtig es ist, als Einheit zusammenzuarbeiten und sich aufeinander verlassen zu können. Am ersten Tag erhielten wir außerdem unsere Ausrüstung für die kommenden zwei Wochen – die sogenannte Körperschutzausrüstung (KSA), auch „Turtle“ genannt. Das Anziehen und Abnehmen der Ausrüstung war zunächst eine Herausforderung. Wir mussten diese am ersten Tag etwa 10 bis 15 Mal an- und wieder ausziehen, wobei die Zeit gemessen wurde. Sobald man selbst fertig war, wurden die Kollegen und Kolleginnen unterstützt. Unsere Zielzeit betrug zwei Minuten und 30 Sekunden – eine Zeit, die wir anfangs nicht ansatzweise erreichten. Doch nach intensiven Übungen schaffte es mein Zug am letzten Tag, die KSA in unter zwei Minuten anzulegen. Es war schön zu sehen, wie schnell wir uns als Team in dieser Disziplin verbesserten.

Festnahmetraining mit der BFE

Teil der BePe-Ausbildung ist auch das Festnahmetraining in Zusammenarbeit mit der Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE). Hier lernten wir verschiedene Festnahmetechniken, die wir im Unterricht noch nicht behandelt hatten. Wir übten diese Techniken direkt an unseren Teammitgliedern und konnten so an den eigenen Schmerzpunkten lernen, wie effektiv bestimmte Griff- und Haltemethoden sein können, auch ohne dem polizeilichen Gegenüber zu schaden.
Um nah an der Praxis zu bleiben, übten wir auch in simulierten Sitzblockaden. Ein Zug hatte die Aufgabe, diese Blockaden aufzulösen. Besonders spannend und lehrreich waren die Szenarien, in denen wir als Zug „gegen“ den anderen agierten. Diese dynamischen Übungen förderten nicht nur unsere Zusammenarbeit, sondern ermöglichten es uns auch, praktische Erfahrungen zu sammeln.

Intensives Formationstraining zur Begleitung von Demonstrationen

Doch auch Formationen müssen trainiert werden. So lernten wir, Polizeiketten zu bilden und uns innerhalb dieser als Einheit fortzubewegen. Dabei trugen wir unsere vollständige KSA, einschließlich Helm und Schutzschild, was die Übungen teilweise sehr anstrengend machte.

Es zeigte sich schnell, dass diese Form des Trainings sehr wichtig für die spätere Arbeit bei größeren Einsätzen ist, um eine koordinierte und effiziente Reaktion sicherzustellen.

Ein weiteres Highlight war die inszenierte Buskontrolle eines echten Linienbusses. Dabei mussten wir uns mit Störern im Bus auseinandersetzen, die von der BFE gespielt wurden. Die Störer machten ihrem Namen alle Ehre, indem sie laut Musik abspielten und Widerstand leisteten. Zuerst forderten wie sie als Polizei auf, freiwillig mitzukommen. Da dies nicht geschah, hieß es „Zwang anwenden“, um die Ordnung wiederherzustellen. All das hatten wir zum Glück geübt und gelernt – mit unseren erlernten Festnahmetechniken bekamen wir die Situation gelöst.

Ein weiterer typischer Einsatz für die BePo ist die Begleitung einer Demonstration – also wurde auch das nachgestellt. Auch hier lernten wir neue Zugriffstechniken und setzten unser Formationstraining in die Praxis um. Trotz des angenehmen Frühlingswetters – es waren nur 16 Grad – war es unter der Ausrüstung mit Helm sehr warm. Ich hatte nun noch größeren Respekt vor den BePo-Polizisten, die solche Einsätze bei Temperaturen von 30 Grad oder mehr durchstehen müssen.

Welche Highlights in der zweiten Trainingswoche auf uns zukamen, lest Ihr in dem nächsten Beitrag. Ich mag nur so viel vorwegnehmen: Uns erwarteten Diensthunde, Wasserwerfer und Pyrotechnik.

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