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Frisch gebackene Landesmeisterin Motocross Marlene Werner

(11.09.2023) Die Hochschule gratuliert herzlich: Eine Runde vor Meisterschaftsende wird unsere Anwärterin Marlene Josefine Werner vorzeitig Landesmeisterin Berlin-Brandenburg im Motocross.

Die Reihe sportlicher Erfolge auf unserem Campus führt sich weiter fort. Am 10. September hat Marlene Werner erstmalig die Landesmeisterschaften Berlin-Brandenburg im Motocross gewonnen. Zuvor war sie bereits dreimal in Folge Landesmeisterin Mecklenburg-Vorpommern. Wir haben mit der Polizeikommissarsanwärterin aus dem Kurs BA22H1 darüber gesprochen, wie sie zum Hochleistungssport gekommen ist und wie sie Studium und Wettkämpfe unter einen Hut bekommt.

Rennfahren in die Wiege gelegt bekommen

Die junge Sportlerin wurde bereits aus den familiären Reihen mit dem Motorsport in Berührung gebracht. Ihr Vater Karsten fuhr in der ehemaligen DDR Speedway – auch ein Motorradrennsport. Von der Atmosphäre ganz angetan, stand für sie bereits mit sechs Jahren fest: „Das will ich auch“. Doch da im Speedway kaum Frauen fahren, ging Marlene in jungen Jahren auf Selbstrecherche im Internet und entdeckte Motocross. Nach einigen Jahren beharrlichen Fragens nach einem eigenen Motorrad saß sie mit zehn das erste Mal auf einer 50ccm-Maschine. Durchs Schauen etlicher YouTube-Videos geschult, stellte die erste Fahrt keine Herausforderung für Marlene dar. Im Gegenteil, sie fuhr überdurchschnittlich gut und bewegte sich intuitiv in den Kurven. Für ihren künftigen Trainer und jetzigen Mechaniker war klar: hier steckt Potenzial drin. Bereits sechs Monate später folgte das erste Rennen, damals noch mit den Jungs zusammen. Und die Erfolgsgeschichte nahm ihren Lauf. Die Maschinen wurden größer und Marlene schneller.

Es gibt sie, diese Ausnahmetalente. Durch Studium und zuvor Schule hatte Marlene eigentlich noch nie Zeit im eigentlichen Sinne zu trainieren: „Mein Training sind schon immer die Rennen am Wochenende gewesen. Aber das ist sowieso die beste Schule. Aufgeben ist da keine Option“. Und daran wird sich auch in naher Zukunft nichts ändern, denn ihr Hauptwohnsitz ist weiterhin in Neubrandenburg, wo ihr Motorrad gelagert und gewartet wird und von wo aus sie zusammen mit ihrem Team zu den Rennen aufbricht, die meistens am Wochenende stattfinden. Während ihres Studiums hat sie zudem einen Zweitwohnsitz nicht weit entfernt vom Campus.

   

Von der Landesmeisterschaft zur Europameisterschaft

Die aktuelle Saison Motocross lief für die Polizeianwärterin so gut, dass sie sogar eine Runde vor Saisonende als Siegerin feststand. Zum ersten Mal holte sie den Titel Landesmeisterin Berlin-Brandenburg. „Nach meinem Umzug nach Oranienburg wollte ich die Meisterschaft für Berlin-Brandenburg fahren – das finde ich ein schönes Zeichen auch für meinen Dienstherrn, das Land Brandenburg.“

Bereits drei Mal in Folge ist Marlene Landesmeisterin in Mecklenburg-Vorpommern geworden, das erste Mal mit 15 Jahren. Nun steht für die Sportlerin der nächste Meilenstein an: Die Europameisterschaft 2024. Die Rennen dazu sind zeitlich nochmal deutlich umfangreicher, da sie an beiden Wochenendtagen stattfinden – Samstag die Qualifikation und Sonntag das Rennen. „Das heißt, wir müssen natürlich schon freitags deutlich früher als sonst aufbrechen, die Wege werden ja auch weiter. Das wird zeitlich eine Herausforderung, denn in weiten Teilen werde ich mich zur Meisterschaft im Praktikum und im Schichtdienst befinden. Vielleicht habe ich ja Glück mit dem Schichtplan, denn bei der EM muss man an jedem Wettkampftag teilnehmen, um im Rennen zu bleiben“.

Fit werden für das Studium in der Polizei

Aus ihrer Motocross-Karriere kann Marlene einige Erfahrungen in ihr Studium bei der Polizei überführen. „Die physische Kraft, die ich mir durch das Handeln der schweren Maschine aufgebaut habe, hilft mir vor allem, die polizeilichen Eingriffstaktiken sauber umzusetzen. Und durch die ständigen Wettbewerbssituationen auf dem Motorrad habe ich auf jeden Fall mein Durchsetzungsvermögen erhöht. Auch das kommt mir im Studium regelmäßig zugute.“

Es steht außer Frage, dass der Hochleistungssport Motocross eine der körperlich anstrengendsten Sportarten ist und den ganzen Körper beansprucht. Die Maschine mit den Beinen halten zu müssen, Bewegungen des Motorrads mit den Armen abzufedern und die ständig gebückte Körperhaltung verlangen dem Körper viel ab. Gezielt dafür trainiert Marlene beispielsweise hockend auf einem Gymnastikball ihren Gleichgewichtssinn, während sie gleichzeitig einen Ball gegen die Wand wirft und wieder fängt. „Auf einem speziellen Lenker baue ich in der sogenannten Plank-Position, die einem gehaltenen Liegestütz sehr nahekommt, darüber hinaus meine Kraft aus. Das ist zwar sehr effektiv, aber auch anstrengend für den ganzen Körper.“ Trotzdem muss sich auch Marlene abseits dessen für den Polizeidienst fit halten. Dazu zählen viel Ausdauersport, ihr Rennrad und ihr Rudergerät.

Die HPol wünscht Marlene viel Erfolg bei ihren weiteren sportlichen Bestrebungen und vor allem eine erfolgreiche Europameisterschaft mit einer gesunden Vorbereitungsphase. Natürlich wünschen wir Marlene ebenso maximale Erfolge für ihr Studium.

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