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Sport: Von der Landesmeisterschaft zur Motocross-EM

Motocross Internet Titelbild

(12.09.2024) Anwärterin Marlene Josefine Werner holte sich letztes Jahr nicht nur erstmalig den Titel Landesmeisterin Brandenburg im Motocross. Sie qualifizierte sich vor Kurzem ebenso erstmalig für die Europameisterschaft 2024. Im Gespräch mit uns zieht Marlene Resümee zu ihren außerordentlichen zwei Jahren.

Auf dem Campus schlummern so einige versteckte Talente. Eines davon ist sicherlich Marlene Josefine Werner. Es mag vielleicht wenige überraschen, dass eine junge Anwärterin in ihrer Freizeit Motocross fährt. Die Qualität und Erfolge neben einem Vollzeitstudium wiederum schon. In ihre Erfolgsserie reiht sich ab sofort auch die erfolgreiche Teilnahme an der Europameisterschaft ein.

„Hätte mir jemand vor ein paar Jahren gesagt, ich werde an den Europameisterschaften im Motocross teilnehmen, hätte ich ihm nicht geglaubt“, schildert Marlene überwältigt vom eigenen Erfolg. Denn dieses Jahr war es soweit. Marlenes Vater kam mit der Idee auf sie zu. Sie war gerade in den Vorbereitungen zu den Landesmeisterschaften und durchaus gut in Form. Was sollte also schiefgehen? Trotz der anfänglichen Euphorie blieben auch Zweifel, ob sie es tatsächlich schaffen könnte.

Von der Landesmeisterschaft zur Europameisterschaft

Sie hat es geschafft, und zwar sehr erfolgreich. Von insgesamt 64 Teilnehmerinnen aus ganz Europa war Marlene am Ende auf Platz 15 – punktetechnisch nur ganz knapp an den Top Ten vorbei. Diesen Erfolg ordnete sie für uns noch einmal genauer ein: „Die ersten Plätze gingen an Profis. Frauen, die Motocross als Beruf machen. Für mich steht nun mal das Polizeistudium an erster Stelle. Daher blieb mir am Ende – wie immer – keine Zeit zum Üben. Meine Trainings sind die Rennen. Daher bedeutet die gute Platzierung für mich sehr viel und ich bin wirklich stolz.“ 

Insgesamt fuhren die Teilnehmerinnen sechs Rennen in sechs Ländern. Jedes Rennen bestand wiederum aus zwei separaten Läufen an zwei Tagen. Marlene reiste zwischen April und Juli nach Dänemark, Polen, Estland, Litauen, in die Niederlande und nach Schleswig-Holstein.

   

Im Gedächtnis blieben der Anwärterin die vielen positiven zwischenmenschlichen Begegnungen. Über die Monate habe sie Freundinnen gefunden, die sie an ihren teilweise jahrelangen EM-Erfahrungen teilhaben ließen. Aber auch das Set-Up beeindruckte sie. Anders als bei den ihr bekannten Landesmeisterschaften standen etliche Checks auf der Liste, bevor ein Rennen starten konnte. Soundcheck und Wiegen der Maschine, Prüfen von Helm und Brustschutz, der Besuch beim Sportarzt und eine Online-Schulung zum Thema Doping.

Gelernt habe sie bei der EM vor allem, niemals aufzugeben: „Auch, wenn die Streckenverhältnisse noch so schwierig waren, ich musste mich da einfach durchbeißen. Und am Ende habe ich jedes Renen geschafft. Man kann so viel schaffen“. Mit dieser Einstellung konnte Marlene in Estland sogar ihr bestes Ergebnis einfahren, den insgesamt 9. Platz. Insgesamt habe sie in den dreieinhalb Monaten sportlich so viel gelernt, wie die letzten fünf Jahre zusammen. Für sie selbst war diese Zeit nicht nur menschlich, sondern auch sportlich, eine absolute Bereicherung.

  

Mit dem Motorrad ins Praktikum

Es war natürlich nicht einfach, die EM und nebenbei ein Vollzeitstudium zu vereinen. In den Pausen zwischen den Rennen und auf dem Weg dahin hat Marlene für Prüfungen gelernt. An manchen Tagen musste sie freigestellt werden und die Unterrichtsinhalte selbstständig nachholen. Eine Doppelbelastung, die sie gern in Kauf nahm. Direkt nach dem vorletzten Rennen stand der Start ins Praktikum an. Den Druck, dass alles klappen muss, nahm sie leider mit ins Rennen. Denn es galt, über Nacht von Siauliai, Litauen, aus pünktlich zum Praktikumsbeginn um 06:00 nach Prenzlau zu gelangen. Marlenes Vater fuhr die ganze Nacht durch Polen ohne große Zwischenstopps und sie haben es 05:55 vor die Wache (KKI) geschafft. Punktlandung – und eine Geschichte, die Marlene so schnell nicht vergessen wird.

Sportliche Ziele

Ob sie nach ihrer Zeit auf dem Campus weiterhin Meisterschaften fahren kann, bezweifelt die Sportlerin aufgrund der Schichtpläne. Deshalb genießt sie jede Saison, die sie fahren kann, umso mehr. Neben der EM hat Marlene diesen Sommer ebenfalls zum ersten Mal an einer deutschen Meisterschaft teilgenommen und direkt ihren ersten Pokal abgeräumt. Langfristig würde sie gerne in die Top 5 fahren. 

Die Hochschule wünscht Marlene für ihre sportlichen Ziele maximale Erfolge und gratuliert herzlich zu ihren tollen sportlichen Erfolgen dieses Jahr.

   


 

Text: Juliane Strelow 

 

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